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Montecambione 2018

Montecambione 2018

TROPHEE der Nationen 2018

Trophee des Nations zu Ehren des Il Capitano Augusto Taiocchi.

Ein Vintage Enduro Event der besonderen Art wie es nur die Italiener aufziehen können. Claudio Terruzzi ein nicht ganz armer Enduro Fan und begeisterter Motorradfahrer und Dakar Finisher hatte eine Idee wie er sagte. Einmal noch die große Familie der ehemaligen Enduro Helden zu Ehren des vor einigen Jahren verstorbenen Augusto Taiocchi zusammen zu bringen und Gemeinsam

auf den alten Pfaden des Geländesportes ein High lite zu erleben.

Und das ist ihm und seiner ganzen Familie den vielen Helfern und Sponsoren 1 A gelungen.

Da wurden ehemalige erbitterte Konkurrenten zu den Besten Freunden, da wurden die alten Geschichten wieder aufgewärmt und erzählt. „ Weißt du noch wie wir damals in Schweden Fabrik Neue Tanks in den Wäldern gefunden haben?“ Ja klar ich hab in Wales 83 mal einen Nagelneuen Motor im dichten Gebüsch gefunden und der hat auch noch genau in mein Moped gepasst und die Geheime Plombier Farbe hat auch noch gestimmt.“ Jungfrauen zersägen nannte man das damals.

Das und vieles mehr wurde am Gala Abend im Zelt erzählt. Einfach schön

Eingeladen wurden von Claudio nur ehemalige Sixdays Fahrer welche wenigstens einmal in den Jahren 1960 bis max 1986 Mitglied in einer Nationalmannschaft, Trophy oder Vase ihres Landes waren. Somit war der Altersdurchschnitt von 53 bis 80 schon mal fest gelegt.

Aber dass sich spontan so viele Fahrer aus 15 Ländern innerhalb kurzer Zeit bei Terruzzi angemeldet hatten, das hat selbst den Claudio umgehauen. Canada, Australien, USA, CSSR, Polen, Niederlande sogar der Japaner Nishiyama wollten unbedingt dabei sein.

103 Heros von den Ursprünglich 119 gemeldeten Fahrern incl. Zweier Damen Mannschaften aus Italien und Deutschland standen letztendlich am 29.4.18 am Start. Einmalig, mehr fällt mir dazu nicht ein , so ein Super Event wird’s wahrscheinlich nie mehr geben.

Es herrschte eine unglaubliche Stimmung wie bei einer Enduro WM in den 70er Jahren nur mit mehr freundlichen und entspannten EX Welt+Europa und Landesmeistern. Ich habs mal überschlagen, es dürften weit mehr als 900 Meistertitel zusammen gekommen sein.

Die Enduro Strecke bestand aus einer abgeschwächten ehemaligen Europameisterschaftsstrecke mit

schönen durchwachsenen Steinklamotten Abfahrten und einigen kurzen deftigen Auffahrten, eigentlich für jeden zu schaffen und wer hängen blieb dem wurde geholfen entweder durch Streckenposten oder durch die nachfolgenden Konkurrenten. Jeder half da jedem. Am Skihang von Montecambione so ca. 1200 Meter hoch gab es eine Sonderprüfung an einem wunderbar griffigen Wiesen Schräghang unterhalb der Liftanlage. Werksboden also vom feinsten, total Übersichtlich für die zahlreichen Zuschauer. Mit einem Italienischen Streckensprecher welcher die Zuschauer und Aktiven egal welcher Nation schon am Start so anfeuerte als wärs der letzte Tag ich dachte jedes mal, jetzt kommt gleich der Herzkasper.

3 Runden a. ca. 20km incl. 3mal Sonderprüfung durften wir fahren. Für die Meisten kein Problem aber einigen schon lang pausierenden wurden die Arme ganz schön dick. Es wäre zu viel alle anwesenden Legenden einzeln aufzuzählen aber einige wenige haben es verdient erwähnt zu werden wie der 15 Fache Dakar Sieger Peterhansel , Allensandro Gritti, Brissoni, Eddy Hau, Danny Laporte, H.Sturm, Uwe Weber, A.Cyfka, Heinz Brinkmann welcher als einziger Deutscher 1967 mit einer 75er HERCULES die berühmt berüchtigte Valli Bergamaschce

als Gesamtsieger gewonnen hatte,und,und und. Als Zuschauer eingeladen und anwesend Klaus Bernd Kreutz , Masita, Cunderlik CSSR , Herbert Scheck welcher seine Tochter Patricia in der Damenklasse begleitet hat. Und als Höhenpunkt steht ein gewisser Giacomo Agostini Mister Ago Nationale angereist auf seiner MV Augusta an der Zeitkontrolle und klopft einigen Fahrern auf die Schulter, wer da nicht extra Magura gibt ( Vollgas) hat keine Renngene oder?

Und damit solche Legenden nicht vergessen werden hat sich Claudio Terruzzi zusammen mit seinem Organisator Marcello Grigorov die Mühe gemacht und viel eigenes Geld in die Hände genommen um diese einmalige Veranstaltung ins Leben zu rufen und auch mit Hilfe einiger Sponsoren durch zu ziehen. Das gesamte Skihotel mit 500 Betten war für Fahrer, Organisation und Betreuer Reserviert übrigens für alle kostenfrei, darüber hinaus bekam jeder Teilnehmer einen Fiberglas Jethelm von Airoh natürlich in Nationalfarben angepasst ebenso passende Trikots einige ausgeloste Fahrer bekamen auch noch neue Motocross Stiefel von alpinestars.

Den begeisterten Zuschauern und Autogrammjägern wurde jedenfalls einiges geboten. Vor dem Hotel trug der bekannte Trialfahrer Toni Bou 2mal seine Trial Kunststückchen vor.

Im Party Zelt vor dem Parc Ferme gabs Italienische Küche mit Bier und Vino Rosso bis zum abwinken. Da hat sogar die ganze Familie Terruzzi mitgewirkt.

Ja und gefahren wurde natürlich auch. Ein Filmteam fragte mich vor dem Start „ Frage“ ist das hier nur Show oder Racing?“ Was für eine Frage? Natürlich Racing wer das nicht intus hat hat die Show nicht verstanden. Da haben alle am Kabel gezogen als wärs nochmal eine Weltmeisterschaft. Ich bin zwar bekannt als nicht Pokalgeil aber den Edelstahl Deckel wollte ich unbedingt mit Nachhause nehmen. Der 1.Platz in der 100er Klasse lief runter wie Öl ,die Italiener auf Heimischen Boden zu schlagen wird für mich unvergesslich bleiben. zumal ich in der letzten Runde gerade noch an einem Ausfall vorbeigeschrammt bin. Mir ist in der Steinklammoten Abfahrt die Antriebsritzel Mutter locker geworden, Gottseidank hab ich sie nicht verloren. Mittels Schraubenzieher und einem Kindskopfgroßen Granitstein hab ich sie wieder fest geklopft. Puuhh hatte kurzfristig etwa 218 Puls. Meine Sonderprüfungszeiten hätten auch zum Klassensieg in der 175er und 4Taktklasse gereicht. Unsere MZ Ost Mannschaft mit Sturm, Weber, Cyffka und Simson Fahrer Jens Talmann gaben auch ihr Bestes. Harald musste zwar ein paar Bodenproben nehmen aber Uwe Weber hats auf das Podest geschafft. 3. Platz in der starken 250er Klasse. Aber auch unsere Mädels schlugen sich tapfer, Jutta Kleinschmidt ist leider in der letzten Runde der Gaszug gerissen aber bis dahin hat sie die Wankel ganz schön fliegen lassen. Gewonnen hat Andrea Meier mit der 175er YAMAHA . Ihr Mann Stephane Peterhansel hatte leider techn. Probleme.

Für unsere Karin Schnurr war es die erste Internationale Valli sie hat sich mit Ihrem SUZUKI Motocross Getriebe aber auch gut durchgekämpft. Und den Klassensieg bei den Dicken 4Taktern holte sich Altmeister Eddy Hau auf einer originalen XT550 Replica. Unsere A Mannschaft bestand übrigens kpl. Aus der Sixdays Vasemannschaft von England 1983 mit Joachim Sauer, Bernhard Brinkmann Eddy Hau und Arnulf Teuchert. Dass wir mit der Mannschaft den 3.Platz geschafft haben nur 2sec vor unseren MZ Ostfreunden hat uns natürlich sehr gefallen.

Mit drei Klassensiegern sowie weiteren guten Top Platzierungen und nur 2 Ausfällen haben wir uns eigentlich ganz gut geschlagen.

Aber eigentlich waren die einzelnen Ergebnisse Total unwichtig denn jede Mannschaft und jeder Teilnehmer wurde bei der Siegerehrung aufs Podium geholt und geehrt und vom zahlreichen Publikum begeistert beklatscht. Gestandene Mannsbilder haben da oben geweint vor Ehrfurcht und ich müsste lügen wenn ich nicht zugeben würde dass ich auch etwas weiche Kniee bekam.

Einfach Geil!!!

Grande Emozione, Grande Organsisatione, Grande Motor Sportivo.

Mille Grazie

Claudio Terruzzi und Familia

PS:

Da könnte sich auch unser großer DMSB aber mal eine Große Scheibe abschneiden. Alle Ausländischen Fahrer bekamen vom Veranstalter eine kostenlose Italienische Tageslizenz, natürlich gegen eine vorherige Medizinische Untersuchung ausgehändigt. Nur wir Deutsche Fahrer mussten dafür beim DMSB eine kleine Gebühr von 50.-€ für eine Freigabeerklärung in Frankfurt in Bar abliefern? Eine Überweisung per Online Banking ging im Zeitalter der PC Technik leider nicht. Einen Tag vor der Veranstaltung kam, wenigsten per Post eine Zahlungsbestätigung.

Keine andere Nation hat von Ihren alten Legenden Geld für die von der FIM vorgeschriebene Freigabeerklärung verlangt? Noch Fragen?

Mein Montecambione:

Trophee des Nations zu Ehren des Il Capitano Augusto Taiocchi.

Leider wird es so ein Event nie mehr geben, denn das war etwas einmalig schönes und kam nur durch das Außergewöhnliche Engagement von Claudio Terruzi
zustande. Er sagte mir „A had a Dream“ Er wollte zu Ehren seines und unseres Sportfreundes Augusto Taiocchi welcher vor einigen Jahren an Krebs verstorben war,
die große Familie der Enduroisten noch einmal zusammen bringen. An einem Geschichtsträchtigen Ort in den Bergamaschker Alpen. Und das ist Ihm und seinen vielen Helfern sowie den aufgesprungenen Sponsoren gelungen wie keinem anderen.
Sogar seine ganze Familie hat daran mitgewirkt.
Als wir im September 2017 die erste Info über dieses Event bekamen waren bereits nach 2 Wochen über 100 Anmeldungen aus aller Welt eingetroffen und nicht weil Claudio „alles“ bezahlt sondern weil jeder wusste „da muss ich dabei sein“ Ein Int. Treffen von 120 Legenden mit zusammengerechnet gut 900 Meistertiteln, wahrscheinlich noch mehr, wird es schon wegen des Alters div. Teilnehmer so nicht mehr geben. Es lag eine Beisterung aller Anwesenden Fahrer, Betreuer, Helfer und Zuschauer in der Luft wie ich sie in meiner ganzen Sportler Laufbahn noch nicht erlebt habe. Wenn sich überall die einst mal härtesten Konkurrenten in die Arme fallen und zu guten Freunden werden, wenn gestandene Mannsbilder auf dem Podium weinen vor Freude dann ist „Montecambione il Onore August Taiocchi“ Wenn man dann auch noch die vielen liebevoll restaurierten Enduro Schätzchen dieser Legenden bewundern konnte dann ist “ MONTECAMBIONE“ Anders kann ich diese Unglaubliche Stimmung einfach nicht beschreiben. Es haben mich viele da gefragt ob man so etwas auch in Deutschland machen könnte? Leider nein, denn dazu brauchts
1. Einen Geschichtsträchtigen Veranstaltungsort ( da fällt mir nur Zschopau ein)
2. Eine Persönlichkeit wie Claudio Terruzzi welcher die Industrie die Behörden und die Sporthoheit unter einen Hut bringt.
3. Jemand der die ganze Soße vorfinanziert und unter Umständen auch bezahlt. Denn nur mit Nenngeldern geht das nicht.
4. Bleibt also selbst eine Gute Kopie von etwas Außergewöhnlichem eben nur eine schlechte Kopie.

Deshalb behalten wir dagewesenen die „Montecambione“ als etwas absolut einmaliges in Erinnerung und lassen lassen alle daheimgebliebenen an unseren Bildern Teilhaben.
Grande „Montecambione“ Mille Grazia Claudio Terruzzi
Arnulf Teuchert

https://www.youtube.com/watch?v=rR_2aB0bKgQ

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