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Wie alles begann

Wie alles begann.

 

Mein Freund Günter Maussner hat mir 1969 bei einem MCF Clubabend mal gesagt “ wenn du weiter so so verückt mit deiner YAMAHA  durch die Fränkische Schweiz ballerst bist bald hiee“ Hmm  ich “ und was schlägst du vor? Na ganz einfach da fährst halt Rennen, da kannst dich austoben und wannst runterfällst ist auch gleich ein Doktor da.

Was soll ich sagen, das war dann auch der Anstoss für mich mit meiner YAMAHA auf die Rennstrecke zu gehen. Der erste Test dazu sollte im März 1970 in Hockenheim beim Frühjahrstraining statt finden. Meine YM1 305ccm ist eine der ersten YAMAHAS welche hier in Franken auf die Strasse gekommen ist. 1964 haben wir das Ding bei der 1. Nürnberger Zweirad Ausstellung in der Halle vom  Bowling Center beim damaligen neuen YAMAHA Importeur Weihe besichtigt und der Träg Dieter hat sie da auch gleich bestellt. Er ist 1965  damit im Deutschen  Junioren Pokal  gefahren. Allerdings musste der G. Maussner erst seinen damaligen Chef den BMW Händler Rupprecht von Schnaittach dazu überreden auch YAMAHA Händler zu werden. Zu dieser Zeit gabs noch keine vernünftigen käuflichen Productions Rennmaschinen, fast alle fuhren  noch auf auf  aufgemotzten Eigenbau  Serien  Mopeds wie Adler, MAICO, DKW, NSU,Horex und die ersten Serien Japaner Honda CB 450, SUZUKI, YAMAHA YDS3 usw.  Ich war damals schon meist als Helfer und Mechaniker beim Günter mit dabei. So konnte ich am Nürburgring 1967 noch die legendären Heros Agostini, Phil Read, G. Anscheidt, Bill Ivy Helmut Fath, Max Deubel und viele andere live erleben.

Aber zurück zu meinem ersten Rennstrecken Test. Ich konnte die YAMAHA im Herbst  1965 dem Träg Dieter abkaufen weil er sich eine der ersten  YAMAHA TD1 B gekauft hatte. Ich war Stolz wie Oskar und bin wie oben schon angedeutet fleissig mit meiner Anita durch die Fränkische getuort. Die Yamaha hatte schon mehr als 50000km drauf als das Thema Rennstrecke zur Sprache kam.  Das ging dann aber schon mit div. Problemen los weil die YAMAHA einfach nicht in meinen vom Schiegervater geschenkten  Opel Rekord A  rein wollte, Als nach  3 Std.vergeblichen  versuchen und kpl. demontage von Rädern, Kotflügel und Lenker das Teil immer  noch nicht rein ging, musste mein Freund Werner mit seinem Käfer ran und siehe da, Sitzbank vorn und hinten raus, schon war die YM1 drin. Und so sind wir dann am Freitag Abend um 11.00Uhr in Richtung Hockenheim gestartet. Nach  250km Landstrasse, es gab noch keine direkte Autobahn nach Hockenheim kamen wir kurz vor 7 Uhr im Fahrerlager an. Also ausladen, Tanken Start Nummer anbringen zur Papier und techn. Abnahme dann kanns losgehen. Um 9.00Uhr erster Turn. Nur bei der Techn. Abnahme hätte mich fast der Schlag getroffen! Der Kommisar wollte Pardut  meine YAMAHA nicht abnehmen. Er “ Junge schau dir mal dein Moped an, willst du wirklich so an den Start gehen“ Ich “ wieso ist alles Top oder“ Er “ aber deine Start Nr. entspricht nicht den Regeln“ Das Loch war nicht Groß genug wohin ich hätte verschwinden können. Denn ich hatte vor lauter Aufregung meine Start Nr. 57  3 mal Spiegelverkehrt aufgemahlt. Damals durften Ausweis Fahrer noch keine Verkleidungen benutzen sondern nur angeschraubte Startschilder. Deshalb wurde damals auch aus Kosten Gründen einfach mit Plaka Farben Untergrund Weiß schwarze Nr. von Hand aufgemahlt. Also schnell noch mal alles übermahlt und richtige Nr. drauf , jetzt kann ja nichts mehr schief gehen. Doch, als ich meine neue Harro Rennkombi angezogen hatte suchte ich noch die Rennstiefel. Schei…. die lagen noch in Simmelsdorf. Aber Not macht erfinderisch, ich hab halt 4 Rollen schwarzes Isolierband solange von meinen Wanderstiefeln nach oben gewickelt bis das ganze wie 1 A Rennstiefel aussah. Hat funktioiert und langsamer hats auch nicht gemacht. Jedenfalls bin ich an dem Tag einige Std. mit so Größen wie Dieter Braun, Toni Mang, Hartenstein, Kneubühler ,Adolf Schneider und vielen mehr im Kreis  gefahren.

Mein erstes Bergrennen fuhr  ich  im April 1970 am Eurohillberg in Neumarkt mit einem 7. Platz

Die YM1 lebt noch und wird immer noch Artgerecht bewegt.

Meine Erste Geländefahrt in Dachsbach 1970

 Eigentlich wollte ich ja gar nicht Dreckschmeisser werden, denn Strassen und Bergrennen gefielen mir eh besser, viel sauberer ohne Schlamm, Dreck und Spurrillen. Aber erstens kommt es doch immer wieder anders als man denkt und wenn der Erfolg da ist machts auch Plötzlich mehr Spass. Ich fuhr seit 1970 viele  Berg und Rundstrecken Rennen mit meiner alten YAMAHA YDS3 250ccm und einer 50er Kreidler relativ Erfolgreich und mit wenigen finanziellen Mitteln. Aber davon mehr im Strassenblock.

Zum Geländesport bin ich eigentlich mehr durch Zufall gekommen. 1970 konnte mein Freund K.H.Kittler in Dachsbach wegen einem Schlüsselbeinbruch nicht starten und somit wurde ich einfach als Ersatzfahrer eingesetzt.

Ich hatte damals auch noch keine anständige Geländebekleidung aber irgendwie haben mich Kittler und Freunde halbwegs mit Stiefeln usw. ausgestattet. Vom Geländesport und Reglement hatte ich natürlich Null Ahnung aber man würde mich schon einweisen, ich soll mal nicht so ängstlich sein und einfach so schnell wie Möglich den Pfeilen nachfahren. Hab ich auch getan und in Dachsbach jedes Schlammloch in Höhe, Breite und Tiefe vermessen. Weiter hat man mir mitgeteilt dass,wenn im Wald ein weißes Schild mit einem großen A drauf auftaucht, ich besonders schnell fahren sollte weil das ist dann die Sonderprüfung??? Und beim großen E könnte ich dann wieder normal schnell fahren. Gottseidank waren die Zeiten damals ziemlich knapp und das Gelände wegen Spurillen und Schlammlöchern auch ziemlich schwer, sodass ich wenig Zeit  zum Nachdenken über den Sinn und Zweck des Geländesports bekam. Ausserdem verlangte die Maico mit 125er Löwer Sachs Motor auch ständiger mechanischer Nachrüstung wegen lockerer Speichen und abgerissener Ritzelschrauben. Kurz und nicht Gut, ich war in der letzten Runde kurz vor dem Ziel so fertig dass ich wegen Muskelkrämpfen nicht mehr weiterfahren konnte. Meine linke Hand wollte die gezogene Kupplung nicht mehr loslassen und die Rechte Hand  die Bremse, so Stand ich 3km vor dem Ziel im Wald und nix ging mehr weiter. Erst mit Hilfe meines Clubkameraden Hans Lippl welcher meine Hände vom Lenker löste und mittels Massage wieder gängig machte, konnte ich die paar km bis ins Ziel schaffen. Ich hab damals geschworen nie,nie, nie werde ich jemals wieder Gelände fahren.

Dumm war nur dass ich damals auch gleich als Neuling den 5.Platz und eine Goldene  gewonnen hatte. Meine Clubfreunde wollten mich daraufhin Permanent zum Dreckschmeissen überreden. Hab mich dann auch noch 4 Jahre lang dagegen gewehrt aber weil der Int. Strassenrennsport meine Finanz. Mittel deutlich überstieg bin ich letztlich dann doch noch bei den Stoppelhopsern gelandet. Weiter im Geländesport Lager.

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