Sixdays 1982 in Povazska Bistryca CSSR
Für mich eine der schönsten aber auch schwersten Sechs Tage Fahrten mit meiner HERCULES GS 80. Unsere Trophy Mannschaft bestand aus
Heino Büse MAICO 440, Ausfall 4.Tag
Klaus Bernd Kreutz ZÜNDAPP GS 175 Ausfall 4.Tag
Bert v.Zitzewitz MAICO 250 9.Platz
Eddy Hau YAMAHA XT550 3. Platz
Arnulf Teuchert HERCULES GS80 2.Platz
Jürgen Grisse ZÜNDAPP GS 80 1.Platz
Die Silbervase bestand aus einer reinen KTM Mannschaft mit
Richard Spitznagel KTM 250 6.Platz
Harald Strössenreuther KTM 125 3.Platz
Remy Jannsen KTM 125 Ausfall 6.Tag
Bernhard Brinkmann KTM 80 Ausfall 1.Tag
Wie in der CSSR so üblich waren die Tage vorher Bilderbuch Wetter auch noch bis zum 3. Fahrtag aber am 4.Tag begann der typische Tschechische Gelände Regen und die eigentlich wunderbare Geländestrecke verwandelte sich zu einer ausgiebigen Schlammschlacht. Über 150 Ausfälle nur am 4. Tag Alle Trophy Mannschaften hatten mindestens einen Ausfall. Wir hatten mit Büse und KBK leider 2 Totalausfälle. Mit nur einem Ausfall hätten wir mit nur 5 Fahrern im Ziel die Trophy gewonnen? Aber hätte wäre Fahrradkette es sollte nicht sein. Heino Büse hatte an dem Tag gleich 3 Plattfüsse hintereinander und leider keinen Schlauch mehr in der Karenz Zeit aufgetrieben. KBK hatte seine ZÜNDAP in einer steilen Abfahrt aufs Dach gelegt und den Lenker und seinen Finger verbogen. Die 175 er Gorgos ZÜNDAPP lief nach dem Lenkerwechsel nur noch auf Vollgas weshalb Klaus Bernd keinen Sinn mehr darin sah weiter zu fahren. Es lag nur an einem zu kurzen Gasseil? Von den 307 Startern kamen nur 119 im Ziel an. 188=61,2 % Ausfälle. Das beweist eigentlich schon den Schwierigkeitsgrad dieser Sixdays. Wobei sie mir garnicht soooo schwer vorkam weil meine Gute 80er mir sehr viel an Schwierigkeiten abnahm, die Kleine lief vom ersten Tag bis zum Schluß wie eine EINS. Der viele Regen und Schlamm hat Ihr nix ausgemacht zumal wir ja Dank Günther Dotterweich eine geniale Kettenschmierung im Rahmen verbaut hatten. Die war von Günther auch so Gedacht aber während EM wurde dieser 3 Liter Rahmentank allerdings nur als legales Zusatz Gewicht verwendet.
Ich musste nur 2 mal die Kette wechseln ( O-Ring Ketten gabs damals noch keine). Wie gesagt für mich und meine Gute eine Geile Sixdays, klar der 4.und 5. Tag wurden durch den Regen schon heftig, besonders für die großen Mopeds eine Herausforderung, unsere kleinen Mopeds konnte man schon etwas leichter die Auffahrten hochdrücken. Obwohl in der Wiesen SP verlängerten sich die Durchgangszeiten vo ca. 9 Min. auf bis zu 25 Min und länger . Da kam keiner ohne Strafpunkte durch. Mein DM Konkurrent Jürgen Grisse und ich fuhren eh nur noch um den Klassensieg denn die Trophy war ja schon kaputt. Alles fühlte sich super und leicht an meine Gute lief wie am Schnürchen gezogen aber dann passierte mir kurz vor dem Tagesziel ein harmoser Umfaller in einer Spurrille, nix besonderes aber vielleicht war ich schon mit den Gedanken im Ziel, Dumm war nur dass exakt an der Stelle wo ich mit der linken Hand aufschlug, der einzige Stein im Wald lag der mir das linke Hand Eckgelenk zerdeppert hat. Scheisse…. brüllte ich, 20km vor dem Ziel ausfallen wegen einer gebrochenen Gräte und Schmerzen! Nicht mit mir, hab die Gute mit Rechts aufgehoben und bin einhändig ins Tagesziel gefahren. Kuppeln ging nur unter großen Schmerzen aber Dank meines genialen Schafleitner Getriebes war kuppeln nur am Start gefragt den Rest erledigte das Österreichische Spezial Getriebe. Der 6.Tag bestand nur noch aus einer 120km Runde und dem Abschluß Cross und das wollte ich unbedingt noch erleben weil ich das doch schon 1977 an gleicher Stelle wegen einem Jochbeinbruch am 1.Tag verpasst hatte. Meine Verletzung wurde natürlich mit der Hausapotheke vom Besten aller Betreuer Fred Marschall unter Anleitung unseres Stabsarztes Robert Kreutz behandelt die Offiziellen Ärzte durften davon nix erfahren sonst hätte es womöglich Startverbot gegeben. Der Fred hat das mit Tape und viel Eis super hinbekommen. Ich stand am 6. Tag also wieder voller Zuversicht am Start. Geschlafen hab ich allerdings in der Nacht nicht viel, weniger wegen der Schmerzen aber viel mehr wegen der heftigen Klamottenauffahrt „schwarze Pumpe“ in der letzten Etappe. Die war schon mit gesunden Pfoten nicht ganz einfach zu bewältigen aber ich mit einer Hand??? Wie sollte das gehen? Ich konnte den Lenker links nicht gut genug fest halten und rauf Kuppeln und schieben schon gar nicht. Der Alptraum dieser Nacht verfolgt mich manchmal heute noch. Jedoch unser Hergott hatte ein Einsehen mit den Guten und hat etwa 20 Tausend Ostfans in die Auffahrt geschickt. Jürgen blieb gleich am Anfang der Steinauffahrt vor mir stecken, ich konnte da ohne Kupplungshand nicht anhalten, musste da unbedingt vorbei und meine HERCULES ging mit mir auf dem Hinterrad die Klamotten hoch. Meine Ostfreunde wie gesagt ca. gefühlte 20 Tausend haben einen Jubelschrei losgelassen dass ich meinte der Clubb hat gegen Bayern München gewonnen. Waaaahnsinn, die Gute ist allein einhändig die schwarze Pumpe hochgefahren. Oben angekommen musste ich erst mal anhalten und mir die Tränen aus den Augen wischen, hab geheult wie ein Schloßhund. Die letzten 20 km ins Ziel hab ich auf einer Arschbacke abgesessen und jeden Meter genossen. Was sollte jetzt noch passieren? Das Abschluß Motocross fahr ich zur Not nochmal einhändig. Die etwa 50Tausend Zuschauer haben alle Schmerzen vergessen lassen, meine Gute und ich haben Ihr Bestes gegeben, nur der Klassensieg war nicht mehr drin den hat Jürgen Grisse gewonnen ich wurde zweiter und Gut isses. Schliesslich hatte ich ja schon den DM Titel vor Grisse gewonnen und man sollte seine Lieblings Gegner nicht nur demütigen oder?
OMK Zahlenspiegel Sixdays 1982
307 Fahrer am Start 119 Fahrer im Ziel sind =62.2% Ausfälle Eine HERCULES am Start eine im Ziel mit Gold und 2.Platz also 100% Erfolg!
OMK Mitt. 82. Sixdays Zahlenspiegel.1 OMK Mitt. 82. Sixdays Zahlenspiegel.2 OMK Mitt. 82. Sixdays Zahlenspiegel.3OMK Mitt. 82. Sixdays Zahlenspiegel.4OMK Mitt. 82. Sixdays Zahlenspiegel.5