Meine HERCULES GS 80 wurde in den Jahren 1981-83 mit Werksunterstützung bei der Deutschen-Europameisterschaft und den Sixdays eingesetzt. Seit 2005 ist sie unverändert bei mittlerweile über 70 Klassik Veranstaltungen wieder in Ártgerechter Haltung unterwegs. Da bleibt natürlich der Lack nicht mehr ganz im Ursprungszustand. Deshalb hab ich Sie in den Wintermonaten 2017/18 einer Grundreinigung und Runderneuerung unterzogen. Es ist sowieso erstaunlich in welch gutem Zustand das Moped nach immerhin bis dato über 170 Veranstaltungstagen noch ist. Am Rahmen musste bis auf einen abgerissenen Fußrasterhalter bis heute nichts nachgeschweißt werden. Am Schafleitner Getriebe sieht man keinerlei Verschleiß geschweige Gebrauchspuren. Unglaublich was der Mann für Qualitätsgetriebe bauen konnte. Von den Original 6 Werksmotoren existieren lediglich noch 3 Exemplare welche sich alle in meinem Besitz befinden. Wobei von den insgesamt ca. 8 Schafleitner Getrieben fast alle noch in Teilen vorhanden sind. Ich habe den Chromolybdän Rahmen sowie Schwinge und Ständer Glasgestrahlt und mit einem 5 Schichtenlack neu lackiert. Die Plasticteile sind noch alle von 1981 und mussten nur gründlich gereinigt und poliert werden. Ich habe auch versucht bis auf die Sicherheitsrelevanten Schrauben alles im Originalzustand wieder zu verwenden. Deshalb gibt es bei dem Moped bis auf einige wenige Ausnahmen nur M10er und M13 er Schraubenköpfe damit man mit dem Bordwerkzeug Kerzen Schlüssel alles montieren kann. Angefangen von der Zündkerze bis zu den Rädern und Auspuffanlage kann man mit einem Spezialschlussel alles zerlegen. Im Motor wurden nur die Hauptlager, Pleuellager und Simmeringe erneuert. Der Kolben bekommt alle Jahre nur eine neue Beschichtung von Jürgen Runge. http://kolbenbeschichtung.de/ Das Gehäuse hat allerdings nach den vielen Veranstaltungen 2 kleine Haarrisse am Getriebelager ab bekommen und wurde in einer etwas größeren Aktion für die kommenden Saisonen kpl. erneuert. Ich hatte ja Gottseidank noch meinen Sixdays Ersatzmotor welcher zur Zeit im Einsatz ist. Eigentlich sollte man so ein seltenes Stück überhaubt nicht mehr fahren, aber sie wurde ausschließlich für den Geländesport gebaut und hat in den 80er Jahren die härtesten Einsätze überstanden, warum sollte sie nun in irgend einem Museum vor sich hin rosten? Nein sowas muss man solange es geht der Nachwelt erhalten und Artgerecht bewegen oder?
Nun habe ich von einem ehemaligen SACHS Mitarbeiter die Handschriftlichen Aufzeichnungen sowie die Konstruktionszeichnungen von meinem Schaffleitner 6 Gang Getriebe in die Hände bekommen. Diese 40 Seiten sind eigentlich wie Goldstaub zu bewerten. Denn Michael Schafleitner wurde im Oktober 1980 von SACHS beauftragt ein 6 Gang Klauen Getriebe passend für den Vorhandenen 80ccm SACHS Serienmotor zu Konstruieren. Und laut seinen Aufzeichnungen hat er schon am 3.11.1980 mit Handschriftlichen Zeichnungen das Getriebe aufs Papier gemalt. Mit allen kpl. Getriebeübersetzungen. Einfach Genial der Mann!! Vom ersten Zeichenstrich bis zur ersten Probefahrt Ende März 1981 vergingen gerade mal 5 Monate. Für mich heute noch unglaublich was der Dotterweich mit seinen 2 Werksmechanikern Blendinger+Muschweck und die Leute um Michael Schafleitner in der kurzen Zeit für ein heute noch Konkurrenzfähiges Sportgerät geschaffen haben.