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Strassenrennen Jörg 1989-1998

 

Wegen seiner Schulterprobleme musste Jörg seine Gelände und Motocross Ambitionen an den Nagel hängen und deshalb folgte 1992 der Umstieg ins Strassenlager. Allerdings wussten wir damals noch nicht was das für enorme Kosten verursachte. Da war der Geländesport ja richtig Portokasse dagegen.

Zunächst wurden einige ZUVIs auf dem Nürburgring und Hockenheim gefahren auch die 1000km Hockenheim haben Vater und Sohn  1988 noch auf einer TDR 250 zusammen gefahren, es wurde nur ein 2. Platz  weil Arnulf schon zu langsam dafür war. Aber man konnte schon sehr Gut Jörgs Talend für die Strassenrennerei sehen. Also versuchte man sich 1994 im bekannten YAMAHA CUP auf einer FZR 600 mit 100PS. Nach 6 Rennen war Jörg mit den Plätzen 4. 3. 2. 1.1.1  Punktgleich mit Cup Sieger Johann Pröls  und musste somit in die Internationale DM aufsteigen. Und ab da wurde es dann richtig teuer. Es gab zwar von YAMAHA Deutschland etwas Material Unterstützung in Form von einem Racing Kit ( Auspuff, Racing CDI, und div. Dichtungen) aber alles andere wie Verkleidung, Fußraster, Fahrwerks Tuning usw. mussten wir selber stemmen. Da waren dann schnell mal über 80000 DM verbraten. In den Jahren 1995- 1998 haben wir neben unserem Motorrad+ Fahrrad Laden Tage und Nächtelang geschraubt um das Material am laufen zu halten. Es war echt der Wahnsinn. Wir haben im Laden von 8.00Uhr bis 20.00 Uhr gearbeitet und anschließend in der Rennwerkstatt zu Hause weiter bis meist Nachts um 2.00Uhr Jörg hat sich ums Fahrwerk gekümmert und ich hab nach jedem 2. Rennen Motor Revision gemacht. Alle 600km mussten Ventile gereinigt und eingeschliffen werden, alle 1500km neue Pleuel und Lagerschalen. Ende Saison 1996 war ich mal so fertig dass ich Nachts um 3.00uhr auf der Treppe eingeschlafen bin. Der Motor musste aber noch bis um 8.00 Uhr fertig werden zum Finale in Hockenheim weil Jörg dann mit Mutter Anita und unserem Mechaniker Bernhard nach HH fahren musste. ich bin dann meist am Samstag nach Ladenschluß mit unserer 1000km Hockenheim TDR 250 Vollgas nachgereist damit ich wenigstens noch die 2. Quali Sitzung  mit ansehen konnte. Das war eine sehr harte Zeit. Gottseidank hat Jörg wenig Schrott ( Sturze) gebaut sonst wäre es manchmal sehr eng geworden. Der erste DM Titel hing eh am seidenen Faden. Denn wir hatten uns 1997 wegen der Motoren Tunerei mit der Fa. Laaks  zusammen getan. Er sollte für Jörg ab dieser Saison seine Motoren vorbereiten weil ich das neben dem Laden Geschäft nicht mehr schaffte. Es war geplant und von Laaks versprochen dass wir für jedes DM und World SSP Serie Rennen immer einen frischen Motor bekommen sollten. Dafür haben wir bei Laaks 5 neue Serien FZR 600 Motoren Plus Kit Teile und Bearbeitungskosten von 25000.-DM abgeliefert. Der Theo Laaks hat aber im Auftrag von YAMAHA Deutschland noch weitere 3 Fahrer mit Material versorgt ( Achim Penisch, Herbert Kaufmann und Gegisch Lindner vom MOTORRAD) Scheinbar war intern vereinbart dass Herbert Kaufmann nochmal DM Sieger werden sollte und Jörg wäre als Wasserträger dazu geeignet gewesen. Komischerweise bekamen wir dann immer schlechtere Motoren wenn Jörg im Training+ Rennen vor Kaufmann lag. Das hat Jörg natürlich ziemlich gestunken und beim DM Lauf in Colmar-Berg hat er sich bei der Aufholjagt etwas übernommen und ist dem Herbert beim anbremsen direkt vors Vorderad gefallen, der konnte natürlich nicht mehr ausweichen und ist Ihm voll über den Kopf gefahren. Das Rennen musste abgebrochen werden und Jörg wurde mit dem HELI ins Krankenhaus geflogen. Der Herbert stand so unter Schock dass er zum Neustart nicht mehr antrat. Gewonnen hat dann der Scheschowitsch. Wir wussten zu diesem Zeitpunkt nicht welche Verletzungen Jörg hatte. Wir packten den Schrott alles ein und fuhren nach Luxenburg ins Krankenhaus mit den schlimmsten Befürchtungen. Dass er er sich bei dem Crash NUR den Unterkiefer gebrochen und ein paar Rundum Prellungen eingehandelt hatte grenzt an ein Wunder. Das nächste Rennen am Nürburgring 8 Tage später konnte er natürlich nicht fahren weshalb wir unser Material dem  Toni Heiler vom TEAM Emonts Köln ausleihten damit er der Konkurrenz vielleicht ein Paar Punkte wegschnappen könnte, was auch Prima gelang. Mein Händler Kollege YAMAHA Emonts hat daraufhin auch die weitere Motoren Aufbereitung übernommen. Weil wir zur Fa. Laaks kein Vertrauen mehr hatten. Das viele angezahlte Geld konnten wir im Berreich als Erfahrung abbuchen. An den DM Titel Gewinn glaubte  ausser mir wohl keiner mehr. 3 Wochen nach dem Kieferbruch stand das Rennen Schleizer Dreieck auf dem Programm, keiner rechnete damit dass Jörg mit dem noch zusammen gedrahteten Kiefer am Start stehen würde am wenigsten auch unser Herr Laaks. Kurzum Jörg hat im Regen die Pol Position geholt und im  Rennen den 2. Platz gewonnen. Nächste Station war dann der Pannonia Ring ebenfalls 2. Platz und im  Finale am Hockenheimring hat er zusammen mit dem 1. Platz auch noch seinen ersten SSP DM Titel gewonnen. Puhh das war knapp aber Sensationell.

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